» Sprödes Drama | Hamburger Abendblatt | 27. Oktober 2005
.......................................................................................................................................

"Glut" erzählt von der Suche nach Vergebung

Ein Film als Herausforderung: Auch wenn sich die Rahmenhandlung leicht in das Korsett eines konventionellen Dramas pressen ließe, ist "Glut" von Regisseur Fred Kelemen doch von ganz anderer Qualität. Beinahe ohne Dialoge und mit meist fahlen Schwarzweiß-Bildern erzählt der Film eine Geschichte von Schuld und der Suche nach Vergebung, wobei lose Erzählfäden nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind.
Und darum geht es: Ein Mann wird nachts auf einer Brücke Zeuge eines Selbstmords. Er hätte wohl eingreifen können, blieb aber passiv. Von Schuldgefühlen getrieben, stellt er Nachforschungen an, folgt den Spuren der Frau und findet drei verschiedene Abschiedsbriefe. In der Folge wird er immer mehr mit seinen eigenen Sehnsüchten konfrontiert.
"Glut" lief bereits bei zahlreichen internationalen Filmfestivals und ist nun endlich auch in Hamburg zu sehen.

Glut Deutschland/Lettland 2005, 90 Minuten, ab 16 Jahren, R: Fred Kelemen, D: Egos Dombrovskis, Nikolaj Korobov, Vigo Roga; Di-Fr im Metropolis (OmU)

liv
.......................................................................................................................................